Ariga Tetsutaro (1899–1977) war Professor für das Studium des Christentums an der Universität Kyoto und gehörte dort der zweiten Professoren-generation an. Er legte die Grundlagen der Patristik und der Erforschung des Christentums in Japan. In seinem Hauptwerk “Origenes” hatte er den Historismus in der Theologie erforscht, aber nachdem er seinen Dienst als Professor an der staatlichen Universität aufgenommen hatte, die die Trennung von Staat und Religion hochhielt, suchte er nach Wegen, ein ‘Studium des Christlichen’ zu etablieren, das sich von der Theologie unterschied. Dabei dienten ihm Schleiermachers “Kurze Darstellung des theologischen Studiums” und die Tradition des deutschen liberalen Protestantismus als Anhaltspunkte. Anstatt der Theologie, die den Glauben als methodischen Ausgangspunkt hat, und der Religionswissenschaft, die nur die distanzierte Objektivität als Ausgangspunkt wählt, schlug er als neuen Versuch ein Christliches Studium mit akademischem Standpunkt vor, bei dem der Gelehrte eine Forschungshaltung einnimmt, die durch ein Mindestmaß an vernünftiger Kritik und ‘Ur-Sympathie’ gegenüber der Religion geprägt ist.