In dem Beitrag werden mathematische, naturwissenschaftliche und technische Phänomene im Paradigma der Diskurslinguistik beleuchtet. Die diskurslinguistische Prämisse der sprachlichen Herstellung von Wissen zielt auf das Wechselverhältnis zwischen den statisch erscheinenden Wissensbeständen der Mathematik, Naturwissenschaften und Technik und den dynamischen Aushandlungsprozessen, die sich in ihren Diskursen vollziehen. Die Diskurslinguistik setzt nicht an den Phänomenen, sondern an dem Medium der Sprache an. Ihr Ziel ist es, zu ergründen, wie sprachliche Erscheinungsformen Denk- und Wahrnehmungsgegenstände perspektivieren, und umgekehrt, wie sich Ereignisse und Prozesse in der Welt bzw. Einstellungen von Individuen oder Kollektiven im Sprachgebrauch niederschlagen. In dem Beitrag soll vor allem die Relevanz und das Potential diskurslinguistischer Arbeiten herausgearbeitet werden. Neben der Darstellung des gegenwärtigen Forschungsstandes erfolgt eine für die Linguistik unübliche Vorgehensweise der Prognose, die sich auf neue naturwissenschaftliche und technologische Entwicklungs- und diskurslinguistische Forschungstendenzen bezieht.