Die klassische Beurteilung der Pathogenese des Typ 2 Diabetes hat sich verändert. Als Hauptursache wird nicht mehr die Insulinresistenz angesehen, vielmehr ist es die Unfähigkeit der beta-Zellen, sich daran anzupassen. Obwohl die Insulinspiegel im Anfangsstadium der Krankheit im Vergleich zu denjenigen der Normalbevölkerung erhöht sind, sind Insulin selbst, dessen Sekretionsmuster und Menge im Verhältnis zum Bedarf pathologisch. Darüber hinaus spielen Gluko- und Lipotoxizität eine wichtige pathogenetische Rolle. Kurzfristig führen erhöhte Glukose- und freie Fettsäurekonzentrationen zu gesteigerter Insulinproduktion, jedoch werden sie mit der Zeit toxisch für die beta-Zellen und zerstören sie. Der Untergang der beta-Zellen führt beim Typ 2 Diabetes früher oder später dazu, dass eine Insulintherapie erforderlich wird. Dies lädt zu einem Vergleich mit dem Typ 1 Diabetes ein, bei welchem der beta-Zelluntergang auf ähnliche, allerdings beschleunigte Weise zum Diabetes führt. Somit wird das Erhalten der beta-Zellmasse und -funktion zum zentralen Ziel der Therapie.