Das akute Koronarsyndrom (ACS) wird entweder durch eine signifikante Verengung oder einen vollstandigen Verschluss einer Koronararterie verursacht. Post-mortem-Studien konnten zeigen, dass kritische Stenosen bzw. der Verschluss einer Arterie bei Patienten mit ACS, die angiographische „culprit lesion“ (CL), vor allem aus frischem Thrombusmaterial bestehen; die Plaque-Ruptur – die eigentliche Ursache des Thrombenmaterials (wahre CL, „culprit of the CL“) – ist proximal oder distal der Lasion zu finden. Die Koronarangiographie reicht demzufolge als diagnostisches Werkzeug zur sicheren Identifikation und Untersuchung der wahren CL (Lange, Thrombusanteil, Durchmesser, Lokalisierung der Plaque-Ruptur, Identifikation von vulnerablen Plaque) nicht mehr aus. Der intravaskulare Ultraschall (IVUS) erlaubt es einem interventionellen Kardiologen, die Gefaswand und den atherosklerotischen Prozess in vivo zu sehen. Intravaskularer „Virtual-histology“-Ultraschall stellt 4 Farben dar: hellgrun („fibrofatty tissue“), dunkelgrun („fibrotic tissue“), weis („calcified tissue“) und rot („necrotic core“). Die optische Koharenztomographie ist eine neue Art der intravaskularen Bildgebung; sie erlaubt, ahnlich wie der IVUS, jedoch praziser die In-vivo-Vermessung der Koronararterien (Durchmesser, Lange etc.) und die Bestimmung der CL (Thrombuslast, Plaque-Ruptur, Lange) sowie die Optimierung nach primarer perkutaner Koronarintervention (PPCI).