Deutschlandweit bringen anteilig immer mehr Schwangere ihr Baby per Sectio caesarea (SC) zur Welt. Einige Aspekte des anasthesiologischen Managements der SC sind durch neuere Erkenntnisse in den Fokus der Fachliteratur geraten [z. B. Hydrierung der Patientinnen bei Spinalanasthesie (SPA) zur SC oder Zeitpunkt der Antibiotikagabe bei SC]; andere (z. B. Ausbildungsstand von Assistenzarzten bei eigenverantwortlichem Arbeiten im Kreissaal oder Verwendung von Lachgas zur Vollnarkose bei SC) sind bisher kaum systematisch untersucht. Ziel der Umfrage war es, einen reprasentativen Uberblick uber das anasthesiologische Management bei SC in Deutschland zu erhalten. Ein Fragebogen mit 52 Fragen wurde an 709 Chefarzte anasthesiologischer Kliniken verschickt und die Antworten ausgewertet. Die Rucklaufquote betrug 50,8%. Die dadurch reprasentativ erfasste Zahl der Geburten betrug etwa 330.000, die der Kaiserschnittentbindungen etwa 90.000. Das Anasthesieverfahren der Wahl ist in Deutschland uberwiegend die SPA (90,8%) mit hyperbarem Bupivacain, in ca. einem Drittel der Kliniken ohne Opioid. Etwa 12% verwenden zur SPA traumatische Quincke-Nadeln. Lachgas setzen 19,2% der Kliniken bei einer Allgemeinanasthesie zur SC ein. In 11% der Krankenhauser wird prapartal ein Antibiotikum verabreicht. In 43,1% befindet sich kein Padiater rufbereit zur Versorgung kranker Neugeborener. Fast ein Drittel (32,1%) der Kliniken lasst Assistenzarzte mit unter 2-jahriger Berufserfahrung selbststandig im Kreissaal arbeiten. Als Anasthesieverfahren der Wahl fur die SC hat sich die SPA eindeutig durchgesetzt. Lachgas spielt keine bedeutende Rolle in der Praxis der SC. Verbesserungsbedarf bei der anasthesiologischen Versorgung der SC besteht insbesondere bei der Auswahl der Spinalkanulen und hinsichtlich des Zeitpunkts der Antibiotikaprophylaxe.