Zusammenfassung. Ziel: Beeinflussung gesundheitsbezogener Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen nach Abschluss der Akuttherapie durch ein standardisiertes stationäres Rehabilitationsprogramm. Patienten und Methodik: Bei 129 Brustkrebspatientinnen im Alter von 25–75 Jahren sowie 42 gesunden Kontrollpersonen wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität global und in ihren verschiedenen Dimensionen mittels EORTC–QLQ–C30 ermittelt. Analysiert wurde die Lebensqualität der Patientinnen vor und nach Abschluss der Rehabilitation unter besonderer Berücksichtigung von Alter und Latenz zwischen Diagnosestellung und Rehabilitationszeitpunkt. Ergebnisse: Zu Beginn der Rehabilitation zeigten sich deutlich reduzierte Ausgangswerte der Patientinnen gegenüber den Kontrollpersonen. Durch gezielte Therapie konnten die physische und emotionale Funktion, die Rollenfunktion und die globale Lebensqualität signifikant verbessert werden (p < 0,0001). Kognitive und soziale Funktion veränderten sich ebenfalls signifikant (p < 0,0001), allerdings trat nur bei ca. 50% der Frauen eine Verbesserung ein. Eine Korrelation der Lebensqualität nach Abschluss der Akuttherapie mit dem Alter der Patientinnen oder der Latenz zwischen Diagnose und Reha–Beginn bestand nicht. Schlussfolgerung: Bis zu 3 Jahre nach Abschluss der Akuttherapie ist die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen deutlich eingeschränkt, ohne eine spontane Besserungstendenz zu zeigen. Durch ein intensives Therapieprogramm mit psychoonkologischen und aktivierenden Maßnahmen kann eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Inwieweit diese Verbesserung langfristig zu stabilisieren ist, wird derzeit in einer randomisierten, prospektiven Studie analysiert.