Durch die intensive paläontologische Bearbeitung des Keupers im Norddeutschen Becken können weite Teile der Abfolge mittels Palynomorphen- und Conchostraken-Zonierungen datiert werden. Die verbesserte biostratigraphische Datierung ermöglicht eine präzisere Korrelation des Keupers mit dem globalen Standard der Obertrias. Die Belege sämtlicher Stufen und Unterstufen des globalen Standards weisen den Keuper als zeitlich weitestgehend kontinuierliche Beckenfüllung aus. Lediglich auf beckeninternen Hochlagen und an den Beckenrändern sind an der Schilfsandstein-Diskordanz (Basis Stuttgart-Formation), der Altkimmerischen Hauptdiskordanz (Basis Arnstadt-Formation) und der Rhät-Diskordanz (Intra-Exter-Formation) bedeutende großflächige Schichtausfälle vorhanden. Daneben treten in der norddeutschen Beckenfazies lokale Schichtausfälle auf, die zum Beispiel durch eingetiefte Flussrinnen verursacht wurden. Es wird angeregt, in Zukunft bei stratigraphischen Darstellungen deutlicher zwischen den beckenanalytisch bedeutsamen Diskordanzen und lokalen Schichtausfällen zu unterscheiden. Die verbesserte Biostratigraphie ermöglicht auch die detaillierte Datierung der im Keuper vorhandenen grundlegenden Fazieswechsel. Der Muschelkalk/Keuper-Fazieswechsel und der Steinmergelkeuper/Rhät-Fazieswechsel durchlaufen die Beckenfüllung mit deutlicher Diachronie von Nord nach Süd bzw. von West nach Ost. Andere Fazieswechsel, wie der Fazieswechsel an der Basis der Stuttgart-Formation, sind lediglich in einzelnen Beckenteilen geringfügig diachron ausgebildet. An die Diachronie dieser Fazieswechsel sind diachrone Formationsgrenzen geknüpft, die zukünftig in stratigraphischen Darstellungen Berücksichtigung finden sollten. [ABSTRACT FROM AUTHOR]