Zusammenfassung.In Anlehnung an den Participant-Role-Ansatz (Salmivalli, Lagerspetz, Björkqvist, Österman & Kaukiainen, 1996) wurde Bullying als Gruppenphänomen untersucht. Mittels Peer-Nominierung wurden an einer Stichprobe von 5 083 Sechst- und Neuntklässler_innen folgende Rollen identifiziert: Pro-Bullying-Akteure, Opfer, Verteidiger, Außenstehende und Bully-Opfer. Rund 55 % der Schülerinnen und Schüler konnte eine dieser Rollen zugeordnet werden. Es zeigt sich, dass der Anteil der Pro-Bullying-Akteure in den 9. Klassen geringer als in den 6. Klassen ist, nicht aber der Anteil der Opfer. Auch Verteidiger sind in Stufe 9 seltener zu finden. Die Gruppe der Pro-Bullying-Akteure besteht größtenteils aus Jungen, wohingegen die Verteidiger überwiegend weiblich sind. Pro-Bullying-Akteure zeichnen sich des Weiteren durch einen kontroversen Status im Klassenverband und schlechte Schulleistungen aus. Opfer haben einen geringen sozialen Status und durchschnittliche Zeugnisnoten. Verteidiger erweisen sich als äußerst beliebt und leistungsstark.