Zusammenfassung Der allgemeine Trend zu immer größeren Organisations- bzw. Unternehmenseinheiten hat längst das Gesundheitswesen und damit auch den Laborsektor erreicht. Ausschlaggebend dafür sind wirtschaftliche Gründe, wobei angestrebte Kosteneinsparungen im Vordergrund stehen. Diese Entwicklung kann auch mit Nachteilen verbunden sein, wobei vor allem die Qualität der medizinischen Leistungserbringung in einem hohen Maße gefährdet erscheint. Zuviel Zentralisierung, die im Gesundheitswesen von immer mehr Pauschalierung und damit auch Nivellierung begleitet wird, ist tendenziell qualitätsfeindlich.
Da Qualität nicht immer nur Kosten steigernd, sondern durchaus auch Kosten senkend wirken kann, beispielsweise durch Verbesserung der Organisations- und Führungsqualität, bestehen sehr wohl Möglichkeiten, auch im Laborsektor neue Organisations- und Kooperations-formen zu finden, die zu einer erheblichen Wirtschaftlichkeitsverbesserung bei zumindest gleich bleibender und oft sogar besserer Qualität führen. Dazu bedarf es aber von Anfang an höchster Anstrengungen bei der Ziel- und Strategiefindung sowie bei der Konzeptionsplanung. Medizinisches Wissen reicht dafür allein nicht aus. Hier sind die Erkenntnisse der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften sowie konkretes Methoden- und Problemlösungs-Know-how notwendig, das entweder selbst entwickelt oder hinzugezogen werden muss. Auch müssen alle Betroffenen zum Wandel bereit sein und das herkömmliche Denken in Gegensätzen überwinden.
Gesetzliche Maßnahmen wie das Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz (GMG) sollen statt dem gegenwärtigen Nebeneinander ein Miteinander und eine Integration der ambulanten und stationären Versorgung ermöglichen. Entscheidend dabei ist, dass die Betreffenden selbst aufeinander zugehen. Wenn es gelingt, die Nachteile beider Sektoren weitgehend zu beseitigen und die Vorteile synergetisch miteinander zu verbinden, so wird es auch im Gesundheitswesen innovative Lösungen geben, die effizient und wirtschaftlich sind und gleichzeitig den gegenwärtigen Qualitätsstandard mindestens halten und oft sogar verbessern werden.