ZusammenfassungWichtiges Anliegen der Palliativmedizin sind Linderung der Symptome und Verbesserung der Lebensqualität (QOL). Studien beobachten, dass sich die QOL von Patienten im letzten Lebensjahr noch nicht ausreichend verbessert hat. Häufig sind Beschwerden im Palliativbereich wie Schmerzen, Schwäche, Müdigkeit und Depression auch gleichzeitig bekannte Mangelsymptome bestimmter Vitamine. Es ist vorstellbar, dass Vitaminmangelsymptome im Symptomenkomplex Schwerstkranker möglicherweise unerkannt bleiben. Das Risiko für Vitaminmangelzustände ist im Palliativbereich nicht ausreichend untersucht. Im Rahmen einer Masterarbeit wurde die Vitaminversorgung exemplarisch bei 31 stationären Palliativpatienten untersucht. Alle Untersuchten in dieser Studiengruppe (75 % Krebs- und 25 % Nicht-Krebs-Patienten) wiesen defizitäre Konzentrationen von mindestens einem Vitamin auf, 68 % hatten gleichzeitig einen Mangel an mehreren Vitaminen. Dieser Unterversorgung sollte therapeutisch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn die Behandlung von Mangelsymptomen ist kostengünstig und sehr gut verträglich. Der Fallbericht eines Patienten mit M. Parkinson und früher palliativmedizinischer Versorgung demonstriert die Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis.