In Österreich kann eine zunehmende Multikulturalität der Gesellschaft verzeichnet werden, die zu mehr Heterogenität in Österreichs Klassenzimmern führt, was sowohl Herausforderungen als auch Potenziale in sich birgt. Vor diesem Hintergrund ist es von Interesse, mögliche Unterschiede zwischen Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund zu untersuchen, um alle Schüler*innen bestmöglich fördern zu können. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Big-fish-little-pond effect (BFLPE), einem universalen, robusten Effekt, der das akademische Selbstkonzept (ASC) negativ beeinflussen kann. Es wurde untersucht, ob und wie sich Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund in ihrem ASC voneinander unterscheiden, ob sie unterschiedlich stark vom BFLPE beeinflusst werden und ob dies abhängig vom Anteil an Schüler*innen mit Migrationshintergrund in der Klasse ist. Mehrebenen-Multiple-Regressionsanalysen und Mehrebenen-Mehrgruppen-Kausalanalysen wurden auf Basis der Fragebogendaten von 1.649 Schüler*innen (698 mit Migrationshintergrund) der Sekundarstufe I durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Schüler*innen mit Migrationshintergrund unter statistischer Kontrolle der individuellen Leistung ein signifikant höheres ASC vorwiesen als ihre einheimischen Klassenkolleg*innen. Der BFLPE konnte in dieser Stichprobe nicht nachgewiesen werden. Die untersuchten Moderatoren zeigten keine Wirkung auf den nicht-signifikant Effekt, was die Generalisierbarkeit des BFLPE bestätigt.
Increasing multiculturality can be registered in Austria’s population, leading to more heterogeneity in school classrooms, which presents both challenges and opportunities. It is of interest to investigate potential differences between students with and without immigrant background to gain insight about how all students can be promoted at best. The present study focuses on the Big-fish-little-pond effect (BFLPE), a very robust, pan-human effect that can have negative consequences for students’ academic self-concept (ASC). The main goals were to investigate whether and how the ASC and the BFLPE differ for students with and without immigrant background and whether potential differences in the strength of the BFLPE were moderated by the ethnic classroom composition (the proportion of immigrant students in the classroom). Multilevel multiple regression analyses and multilevel multiple group analyses of cross-sectional data of a survey study of 1,649 students (698 of immigrant background) of 87 classrooms in 10 secondary schools were used to investigate the hypotheses. Results show that students of immigrant background report a significantly higher ASC than their native classmates if individual achievement was statistically controlled for. The BFLPE could not be replicated in the present study. No moderators could be found for the non-significant effect, supporting the generalizability of the BFLPE.