Pantoprazol wird in der Intensivmedizin häufig zur Prophylaxe von gastrointestinalen Blutungen, besonders bei bestehenden Risikofaktoren wie mechanischer Ventilation oder Koagulopathien, verwendet. Um die Pharmakokinetik in Intensivpatienten zu untersuchen, wurden die Plasmaspiegel von Pantoprazol nach einmaliger Bolusinfusion in 16 Patienten gemessen. Die vermutlich wichtigste Aussage dieser Studie besteht in der fast fünffach erhöhten Halbwertszeit von Pantoprazol in Intensivpatienten verglichen zu der Halbwertszeit in gesunden Freiwilligen; diese Tatsache weist auf einen stark eingeschränkten hepatischen Metabolismus in Intensivpatienten hin. Die CYP2C19-Genotypisierung der Probanden und entsprechende Einteilung in Subgruppen zeigte außerdem eine deutlich erniedrigte Halbwertszeit und erhöhte AUC in Rapid Metabolizer verglichen mit Extensive Metabolizer. Korrelationen der Halbwertszeit mit anderen Laborparametern wie CRP, Laktat oder Cholinesterase konnten aufgrund der geringen Anzahl inkludierter Patienten nicht eindeutig bestätigt werden, jedoch wurde die Downregulation der CYP-Enzyme bei Entzündungsreaktionen durch andere Studien hinreichend bewiesen. Bei der Straitifizierung in Quartilen nach sinkenden Cholinesterasewerten konnte im-merhin eine Differenz von fast 100 Minuten in der medianen Halbwertszeit zwi-schen der 1. und der 4. Quartile festgestellt werden. Diese Studie zeigt zusammen mit den bereits publizierten Daten zu Voriconazol, dass der Metabolismus durch CYP2C19 in Intensivpatienten stark eingeschränkt ist. Daher sind Arzneimittel, die über CYP2C19 metabolisiert werden, in solchen Patienten mit Vorsicht anzuwenden.