Zusammenfassung Ziel der Studie Untersuchung der Langzeitwirkung einer psychosozialen Intervention bei Demenz einschließlich ihrer Implementierung unter „natürlichen“ Bedingungen in der Tagespflege. In der vorliegenden Arbeit wird dies untersucht für die MAKS-Intervention – Motorische, Alltagspraktische, Kognitive und Sozial-kommunikative Komponente. Methodik Am Ende einer 6-monatigen, cluster-randomisierten, kontrollierten Studie waren in allen 32 Tagespflege-Einrichtungen (TPs) Mitarbeiter*innen in MAKS geschult. Bis dahin hatten die TPs der Interventionsgruppe MAKS durchgeführt, die TPs der Kontrollgruppe hatten ihr übliches Programm angeboten. Ab diesem Zeitpunkt war allen Einrichtungen freigestellt, die Intervention durchzuführen oder nicht (offene Phase). In der 18-monatigen Nachbeobachtungsphase wurden nach 6 und 18 Monaten die Einrichtungsleitungen gefragt, ob MAKS weiterhin regelmäßig und in der geschulten Form durchgeführt wurde oder nicht. Nach 6 Monaten in der offenen Phase (t12) wurden die kognitiven Fähigkeiten bei den Studienteilnehmer*innen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung, leichter oder moderater Demenz erneut mit dem Mini-Mental Status Test (MMST) erfasst. Mithilfe der multiplen linearen Regression wurde untersucht, ob dieser MMST-Wert von der Durchführung der Intervention (ja oder nein) prädiziert wird. Weitere Adjustierungsvariablen waren der MMST-Wert zu t6, Alter, Geschlecht, Besuchshäufigkeit in der TP, Antidementiva-Einnahme und Depressivität. Ergebnisse In den ersten 6 Monaten der offenen Phase gaben 22 TPs (69%) an, dass sie MAKS durchführten. In den Monaten 7 bis 18 stieg dieser Anteil auf 81%. Für die 287 Studienteilnehmer*innen in den 32 TPs war das Faktum, ob sie Gäste in einer TP mit oder ohne MAKS waren, ein signifikanter Prädiktor für den Verlauf der kognitiven Fähigkeiten (p= 0,019). Der durchschnittliche MMST-Wert in TPs ohne MAKS sank, in TPs mit MAKS blieb er annähernd gleich. Weitere signifikante Prädiktoren waren der Ausgangswert sowie die Einnahme von Antidementiva (Personen mit Antidementiva erzielten ein schlechteres Ergebnis). Schlussfolgerung Die multimodale, psychosoziale MAKS-Intervention für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen kann nach strukturierter Schulung in Tagespflegen langfristig implementiert werden. MAKS wirkt auch außerhalb eines strukturierten Studiendesigns günstig auf die kognitiven Fähigkeiten.