Der Einfluss des Einschulungsalters auf spätere schulische Leistungen wird in der Fachliteratur und darüber hinaus breit diskutiert. Die wissenschaftlichen Befunde zeigen ein uneindeutiges Bild. Im Zuge des dritten Validierungszeitpunktes des österreichischen Schuleingangscreenings wurden schriftsprachliche und mathematische Fähigkeiten, das Arbeitsgedächtnis und das Lern- und Sozialverhalten auf Alterseinflüsse untersucht. Dazu wurden 234 Schüler*innen (M= 92.32 Monate; SD= 3.97) der ersten und zweiten Klasse Volkschule in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland mittels Salzburger Lese-Screenings (Mayringer & Wimmer, 2003), einer Pilotversion des in Ausarbeitung befindlichen Salzburger Lese- und Rechtschreibtests (Moll & Landerl, o.D.), Subtests zur Erfassung der phonologischen Bewusstheit und der Benennungsgeschwindigkeit (Mayer, 2020) sowie Subtests des Adaptivem Intelligenz Diagnostikum 3 (Kubinger & Holocher-Ertl, 2014), selbsterstellter Aufgaben zur Abklärung grundlegender mathematischer Fähigkeiten und der Lehrereinschätzliste für Sozial- und Lernverhalten (Petermann & Petermann, 2013) getestet. Ebenso bewerteten Lehrpersonen die allgemeine Anpassung an schulische Anforderungen, die Handschrift und die Konzentration und Arbeitshaltung der Kinder. Die Kinder wurden in drei Altersgruppen aufgeteilt und ihr Abschneiden bei den untersuchten Fähigkeitsbereichen mittels multivariater Analysen untersucht. Es wurde ein signifikantes Ergebnis gefunden, welches der ältesten Gruppe im Vergleich zur jüngsten und mittleren Gruppe schlechtere Fähigkeiten im Subtest numerische Reproduktion vorwärts bescheinigt. Durch die geringe Varianzaufklärung und die nicht signifikanten Ergebnisse in allen anderen Subtests, sind keine relevanten Alterseinflüsse anzunehmen.
The influence of the age of school entry on later school performance is widely discussed in the literature and beyond. The scientific findings show an ambiguous picture. During the third validation point of the Austrian Schuleingangscreening, written language and mathematical skills, working memory as well as learning and social behavior were examined for age effects. Therefore, 234 pupils (M = 92.32 months; SD = 3.97) from the first and second grade of elementary schools in Vienna, Lower Austria, Upper Austria and Burgenland were given the Salzburger Lese-Screening (Mayringer & Wimmer, 2003), a pilot version of the Salzburger Lese- und Rechtschreibtest (Moll & Landerl, o.D.), subtests to test for phonological awareness and naming speed (Mayer, 2020) as well as subtests of the Adaptive Intelligenz Diagnostikum 3 (Kubinger & Holocher-Ertl, 2014), self-created tasks to test for basic mathematical skills and the teacher assessment list for social and learning behavior (Petermann & Petermann, 2013). Teachers also rated the general adaptation to school requirements, the handwriting and the concentration and work posture of the children. The children were divided into three age groups and their performance in the examined skill areas was examined using multivariate analyzes. A significant result was found which certifies that the oldest group had poorer abilities in the numerical reproduction forwards subtest than the youngest and middle group. Due to the low explanation of variance and the insignificant results in all other subtests, no relevant age influences can be assumed.