Zusammenfassung Hintergrund Die Radiosynoviorthese (RSO) ist eine seit langem bewahrte, wenig invasive nuklearmedizinische Therapie entzundlicher Gelenkerkrankungen sowie der pigmentierten villonodularen Synovitis nach vorangegangener chirurgischer Synovektomie und der Gelenkbeteiligung bei Hamophilie. Die RSO ist die haufigste, ambulant durchzufuhrende Radionuklidtherapie in Deutschland. Methoden Es erfolgt eine Darstellung der Methode der RSO sowie eine Erlauterung der Ergebnisse, Grenzen und potentiellen Risiken anhand der aktuellen Literatur. Die pratherapeutische Diagnostik, die Vorbereitung und Durchfuhrung der RSO sowie die Nachsorge nach RSO werden dargestellt. Ergebnisse Ziel der RSO ist die Behandlung der betroffenen Synovialmembran durch die lokal wirksame Bestrahlung, um eine Progression zu verhindern. Bei bis zu >80% der behandelten Patienten kommt es nach einer RSO zu einer deutlichen Reduzierung der entzundlichen Veranderungen und Ergussbildung bzw. der Schmerzsymptomatik und damit zu einer Verbesserung der Gelenkfunktion. Die Ansprechrate ist unter anderem abhangig vom Ausmas der vorhandenen Degenerationen und der Speicherung der Radiokolloide in der Synovialmembran. Neue Studien zeigen eine im Vergleich zu der intra-artilularen Kortikoidapplikation nach der RSO eine signifikant langere Therapieeffizienz. Schlussfolgerungen Die RSO ist eine etablierte, sichere und nebenwirkungs-arme Therapieoption insbesondere bei Patienten mit einer Synovialitis. Die Indikationsstellung zur RSO sowie die Nachsorge sollte in enger Zusammenarbeit zwischen Nuklearmediziner und dem Uberweiser erfolgen.