Dieser Beitrag untersucht Energiebilanz, Lebendmasse, Körpermaße und BCS sowie deren Zusammenhänge im Laktationsverlauf. Weiterhin werden Formeln zur Schätzung der Lebendmasse von Milchkühen entwickelt. Die Datenerhebung lief über ein gesamtes Jahr im LFZ Raumberg-Gumpenstein (11 Messtermine je 63 Kühe). Die Rassen waren Fleckvieh (FV100), Holstein (HF100) und Kreuzungen. Die Ration war grobfutterbasiert und bedarfsgerecht gestaltet. Die Rasse beeinflusste Energiebilanz und deren Laktationsverlauf nicht. Lebendmasse und BCS sanken mit steigender Milchbetonung von FV100 (730 kg; 3,57 Pkt.) zu HF100 (613 kg; 2,76 Pkt.). FV100 unterschied sich damit signifikant von allen HF(-Kreuzungen). Bereits 12,5% FV-Anteil bei HF bewirkten eine signifikant höhere Lebendmasse und einen tendenziell höheren BCS als bei HF100. In der Trockenstehzeit korrelierten Lebendmasse und die meisten Körpermaße besonders mit dem BCS stärker als in der Laktation. Die zwei Lebendmasseschätzmodelle mit den drei Körpermaßen Bauch-, Brustumfang und BCS bzw. Brusttiefe hatten den geringsten Root Mean Square Error (17,0 bzw. 18,7 kg). Die Regressionskoeffizienten der Körpermaße veränderten sich im Laktationsverlauf. Schlussfolgerung: Besonders BCS und Lebendmasse zeigen deutliche Rassenunterschiede, abhängig von der Höhe des Fremdgenanteils und der Milchbetonung der Fremdrasse. Größere Ausmaße von Brust- und Bauchumfang, Brusttiefe und hinterer Körperbreite sind in der Trockenstehzeit stärker mit Verfettung verbunden als in der Laktation. Das physiologische Stadium ändert den Einfluss der Körpermaße auf die Lebendmasse im Laktationsverlauf. [ABSTRACT FROM AUTHOR]