Zusammenfassung: Ziel: Diese Studie hatte zum Ziel, die Auswirkungen der Extraktion der unteren Prämolaren auf die Nachbehandlungsstabilität ein Jahr nach kieferorthopädischer Multiband-Therapie mit passiven selbstligierenden Brackets (Damon-System, Ormco, Orange, CA, USA) zu untersuchen.Methoden: Alle Patienten wurden mit kieferorthopädischen Multibandapparaturen unter Verwendung von passiven selbstligierenden Brackets (Damon) behandelt. Zur Retention wurden herausnehmbare Hawley-Retainer eingesetzt. Zwei Patientengruppen zu je 23 Patienten wurden in die Studie aufgenommen: Gruppe Ex bestand aus 10 männlichen und 13 weiblichen Patienten (13,.4 ± 1,6 Jahre alt) mit Extraktion der unteren ersten Prämolaren, Gruppe NonEx aus 11 männlichen und 12 weiblichen Patienten (13,4 ± 3,9) ohne Zahnextraktionen. Die dentalen Modelle und Fotos der Patienten wurden zu T0 (vor der Behandlung), T1 (am Ende der aktiven kieferorthopädischen Behandlung: 3,3 ± 1.0 Jahre in der Gruppe Ex und 2,3 ± 0,8 Jahre in der Gruppe NonEx) und T2 (ein Jahr nach Entbänderung) analysiert und ausgewertet. Alle unteren Modelle wurden gescannt. Die nachfolgend aufgeführten zahnmedizinischen Parameter wurden erfasst und zwischen den beiden Gruppen verglichen: interkanine Distanz (ICW), anteriore Zahnbogenbreite (AAW), intermolare Distanz (IMW), Littles Irregularitätsindex (LII) und Gingivarezessionen.Ergebnisse: Festgestellt wurden eine Zunahme der ICW (Gruppe Ex: 1,20 ± 2,51 mm und Gruppe NonEx: 0,84 ± 1,48 mm) am Ende der aktiven Behandlung (T1; p < 0,05) sowie ein Rezidiv in Bezug auf die ICW (Gruppe Ex: −0,1 ± 0,47 mm und Gruppe NonEx: −67 % ± 0,38 mm) ein Jahr nach der Behandlung (T2) in den Stichproben. Das Rezidiv in der Nonextraktionsgruppe war statistisch und klinisch signifikant, während die ICW-Werte in der Extraktionsgruppe während der Nachbehandlungszeit (T1–T2) relativ stabil blieben. Der LII nahm während der Behandlung ab (Gruppe Ex: −8,79 ± 6,36 mm und Gruppe NonEx: −5,24 ± 2,99 mm) und zeigte in beiden Gruppen ein Rezidiv (Gruppe Ex: 0,57 ± 0,90 mm und Gruppe NonEx: 0,27 ± 0,53). Die Rate des Rezidivs im LII korrelierte mit der Rezidivrate der ICW. Eine Abnahme der IMW wurde in der Ex-Gruppe (−1,89 ± 1,82 mm) während der aktiven Behandlung verzeichnet (p < 0,05), sie zeigte sich ein Jahr nach der Behandlung stabil. Die AAW nahm in beiden Gruppen (Gruppe Ex: 2,77 ± 1,77 mm und Gruppe NonEx: 1,77 ± 2,04 mm) während der aktiven Behandlung zu und war zu T2 stabil.Schlussfolgerung: Der Intergruppenvergleich ergab, dass die ICW ein Jahr nach der Behandlung in der Ex-Gruppe stabil blieb, während ein hohes ICW-Rezidiv in der NonEx-Gruppe festgestellt wurde. Darüber hinaus scheint das Risiko eines LII-Rezidivs bei Patienten mit einem ICW-Rezidiv höher zu sein.