Eine der wesentlichen Herausforderungen bei der Durchführung von Ermüdungsversuchen, sowohl an Laborproben, als auch an Großstrukturen im Rahmen des schadenstoleranten Lebensdauernachweises ist die Rissdetektion und -verfolgung während des laufenden Versuches. Bei Laborproben kann man sich hier mit der Messung der Rissaufweitung mit Hilfe eines Extensometers behelfen oder die Rissverlängerung direkt mittels der Gleichstrompotentialsonde bestimmen. Bei Ermüdungsversuchen an komplexeren Strukturen bleibt hier oftmals nur die Verwendung von Riss- oder Dehnmessstreifen übrig. Allerdings sollte dann der genaue Ort der An-Rissbildung aus bruchmechanischen Betrachtungen, Finite-Elemente-Rechnungen oder aus der experimentellen Erfahrung heraus bekannt sein. Da visuelle Inspektionen der Struktur bei einem Großstrukturversuch derzeit nur in Versuchspausen durchgeführt werden können, sind diese ebenfalls nicht zur Online-Schadensverfolgung geeignet.