Die station��re und teilstation��re Behandlung in einer psychosomatischen Klinik besteht immer aus einer Kombination verschiedener Therapieverfahren, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben und mehr auf klinischer Erfahrung als auf empirischen Daten basieren. Ziele der Studie waren es zu erheben, als wie wirksam die verschiedenen Therapiebausteine aus Patientensicht beurteilt werden, ob sich die Wirksamkeitseinsch��tzungen ��ber die Zeit ver��ndern, es Unterschiede zwischen tagesklinischen und station��ren Patienten oder zwischen Patienten verschiedener Diagnosegruppen gibt und ob die subjektive Wirksamkeit mit der Auspr��gung der Psychopathologie korreliert. In der Klinik f��r Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universit��tsklinikums Ulm werden in f��nf verschiedenen Settings Patienten tagesklinisch und station��r mit etwas unterschiedlichen Therapieprogrammen betreut. Es wurden die folgenden Daten von den insgesamt 124 in die Studie eingeschlossenen Patienten erhoben: Hauptdiagnose und soziodemographische Angaben, Schwere der Psychopathologie anhand des ICD-Symptom-Rating (ISR) und des Patient Health Questionnaire (PHQ). Zur Erfassung der subjektiv empfundenen Wirksamkeit der unterschiedlichen Therapiebausteine kam ein neuentwickelter Erhebungsbogen w��chentlich zur Anwendung. Hier konnten die Patienten die Wirksamkeit der Therapie direkt einsch��tzen. Zus��tzlich konnten sie 100 Punkte auf verschiedene Verfahren verteilen. Dadurch wurden die Therapien zueinander in Beziehung gesetzt. Zudem wurde alle drei Wochen der Stationserfahrungsbogen zur Erfassung der wahrgenommenen Stationsatmosph��re ausgef��llt. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Therapiebausteine als wirksam eingesch��tzt werden. Die h��chsten Werte erzielte dabei die Einzeltherapie. Therapieangebote wie die Gruppentherapie, die Musiktherapie, die Kunsttherapie und die konzentrative Bewegungstherapie (KBT) wurden als sehr ��hnlich wirksam eingesch��tzt. Den niedrigsten Punktwert erhielt die progressive Muskelrelaxation (PMR). Von den Schmerzpatienten wurde das nur im Schmerzsetting angebotene Tai Chi besonders gut bewertet. Die Patienten der Tagesklinik bewerteten die Gruppentherapie, das Achtsamkeitstraining und die KBT als wirksamer, als die station��ren. Diese hingegen vergaben mehr Punkte f��r die Visiten und das Bezugspflegegespr��ch. ��ber den Verlauf hinweg war die wahrgenommene Wirksamkeit der meisten Verfahren konstant oder nahm leicht zu. An einer Essst��rung, Angstst��rung oder an einer somatoformen Erkrankung leidende Patienten profitierten weniger gut von der KBT als die anderer Diagnosegruppen. Die Gruppenaktivit��t wurde von Angstpatienten als sehr positiv bewertet. Im Gegensatz dazu bewerteten Patienten mit einer Pers��nlichkeitsst��rung diese Therapieform eher schlechter. Diese vergaben auch die wenigsten Punkte f��r die PMR. Je st��rker ausgepr��gt die Psychopathologie war, desto mehr profitierten die Patienten von nonverbalen Verfahren und Bausteinen, die zun��chst nicht so sehr die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich im Fokus hatten. Im Stationserfahrungsbogen zeigte sich lediglich bei der Skala Akzeptanz der Regeln ein signifikanter Unterschied. Hier vergaben die tagesklinischen Patienten mehr Punkte. Die Stationsatmosph��re wurde ��ber den gesamten Therapieverlauf sowohl in der Tagesklinik als auch im station��ren Setting als positiv empfunden. Die Ergebnisse dieser Studie sprechen f��r die Effektivit��t aller angebotenen Therapiebausteine. Das Tai Chi scheint besonders gut f��r Schmerzpatienten geeignet zu sein. Das gute Abschneiden der Einzeltherapie hat m��glicherweise seinen Ursprung in dem hohen Ma�� an Zuwendung durch den Therapeuten, welche im pers��nlichen Gespr��ch am gr����ten ist. Die eher geringen Unterschiede in der Bewertung durch tagesklinische und station��re Patienten sowie in der Beurteilung durch die verschiedenen Diagnosegruppen best��tigt das Diagnose- und Setting-��bergreifende Therapiekonzept der Klinik f��r Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm.