Bei einem 45jahrigen Patienten wurde im April 1986 ein rechtsseitiges Nebennierenrindenkarzinom (978 g) entfernt und das Tumorbett postoperativ mit 40 Gy bestrahlt. Wegen multipler Lungenmetastasen wurde im Januar und im Juni 1987 eine Polychemotherapie mit Cisplatin, Etoposid und Bleomycin durchgefuhrt, ohne das eine Befundbesserung erreicht wurde. Auch eine Therapie mit Mitotan (Lysodren®) blieb wirkungslos und muste wegen schwerer Nebenwirkungen beendet werden. Im August 1987 wurde eine Therapie mit Suramin (Germanin®) begonnen. Nach einer Aufsattigungsdosis von 10,7 g uber 6 Wochen kam es zu einer nahezu vollstandigen Ruckbildung der Lungenmetastasen. Wahrend einer niedrig dosierten Erhaltungstherapie mit Suramin wurden im Januar 1988 erneut Lungenmetastasen nachweisbar. Eine Dosissteigerung fuhrte zu Wachstumsstillstand, nicht jedoch zur Ruckbildung der Metastasen. Der Patient starb im April 1988 uberraschend an akutem Kreislaufversagen. Die Suramin-Therapie war 6 Wochen zuvor bei Bronchopneumonie und verschlechtertem Allgemeinzustand beendet worden. Nebenwirkungen der Suramin-Therapie waren Thrombozytopenie, Gerinnungsstorungen und eine masiggradige Proteinurie.