In den letzten Jahren hat sich die Landschaft des nachhaltigen Finanzmarkts signifikant gewandelt. Entwicklungen auf internationaler Ebene, insbesondere die Verabschiedung der Agenda 2030 und der Sustainable Development Goals sowie das Pariser Klimaabkommen, haben nicht nur das Thema Klimakrise in den Fokus internationaler Debatten geruckt, sondern auch die Uberzeugung wachsen lassen, dass eine Transformation hin zu einer dekarbonisierten Wirtschaft auch auf einen Finanzmarkt angewiesen ist, der eine nachhaltige Wirtschaftsweise befordert und auch selbst nachhaltiger wird. Im Zuge dieser Entwicklungen hat sich der nachhaltige Finanzmarkt sehr dynamisch entwickelt und zunehmend ausdifferenziert: Auf allen Ebenen (international, europaisch, national) sind vielfaltige Akteur/innen und Initiativen zu beobachten, die um die zukunftige Ausgestaltung des nachhaltigen Finanzmarkts ringen. In diesem Beitrag unterbreite ich einen Vorschlag zur Kartierung dieses bunten und unubersichtlichen Feldes. Ausgehend von der Fragestellung Welches Verhaltnis zu Geld ist fur die Akteur/innen handlungsleitend? spanne ich ein Kontinuum an idealtypischen Handlungsorientierungen zwischen Geld als Selbstzweck und Geld als Mittel zum Zweck auf. Die jeweilige Auspragung dieser Handlungsorientierungen kann sich in unterschiedlichen Wirkungskreisen auf Geld realisieren, von denen ich – ebenfalls wieder idealtypisch – drei unterscheide: A: Geld direkt lenken (eigenes/fremdes), B: Geld indirekt lenken (for-profit/non-profit), C: Geld durch Regulierung lenken (soft/hard law). Diese Wirkungskreise dienen dazu, das heterogene Feld des nachhaltigen Finanzmarkts systematischer erfassen und begreifen zu konnen. Im zweiten Teil des Beitrags ordne ich relevante Akteur/innen und Initiativen exemplarisch den Wirkungskreisen zu.