Bei Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus (T1DM) und Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) stellt die Hypoglykamie nach wie vor einen relevanten limitierenden Faktor fur die Erreichung des HbA1c-Zielwertes dar. Neben der akuten Notfallsituation hat die Hypoglykamie prognostische Relevanz hinsichtlich kardiovaskularer oder zerebrovaskularer Morbiditat bis hin zur Mortalitat. Symptomatische und v. a. schwere Hypoglykamien sind fur die betroffenen Patienten eine grose Belastung, auch stellen sie einen nicht unerheblichen Kostenfaktor fur das Gesundheitssystem dar. Mit der kontinuierlichen Glucosemessung (CGM) sind komplexe Ablaufe perihypoglykamischer Episoden besser nachvollziehbar. Auch konnte gezeigt werden, dass neben den offensichtlichen symptomatischen Hypoglykamien auch eine nicht unerhebliche Zahl an inapparenter Hypoglykamien auftreten, die u. a. mitverantwortlich sind fur die bei vielen Patienten vorliegende hohe Glucosevariabilitat und Instabilitat des Glucosestoffwechsels. Gefahrdet sind nicht nur Patienten mit T1DM, sondern v. a. Patienten mit langjahrigem T2DM unter einer Therapie mit Sulfonylharnstoffen oder Insulin. Ein weiterer behandelbarer Risikofaktor stellt eine gestorte Gegenregulation verbunden mit Hypoglykamiewahrnehmungsstorung dar. Ziel muss es sein, neben dem optimierten Management (Schulung) einen Schwerpunkt auf die Hypoglykamiepravention durch Optimierung und Vermeidung moglicher Ausloser oder Risikofaktoren zu setzen. Hierzu gehoren neben individualisierten Therapiezielen auch die Wahl effektiver, aber gleichzeitig in Hinsicht auf das Hypoglykamierisiko sicherer Therapiestrategien.