Anamie hat im hoheren Lebensalter eine hohe Pravalenz und kommt als Eisenmangelanamie mit absolutem Eisenmangel, als Anamie chronischer Erkrankungen mit funktionellem Eisenmangel oder als unerklarbare Anamie vor. Bei funktionellem Eisenmangel ist Hepcidin erhoht, wodurch die enterale Eisenresorption vermindert wird. Eine intravenose Eisengabe kann dieses Problem beheben. Die Datenlage dazu ist bei geriatrischen Patienten dunn. In drei nicht-interventionellen Studien wurden Wirksamkeit und Vertraglichkeit einer intravenosen Eisengabe (Eisencarboxymaltose, Ferinject®) an drei Patientengruppen mit funktionellem Eisenmangel unterschiedlicher Genese (Tumorerkrankungen, chronische Nierenerkrankungen [CKD] und chronisch entzundliche Darmerkrankungen [CED]) untersucht. Subanalyse der Studiendaten im geriatrischen Kollektiv von 264 Patienten im Alter von 70–90 Jahren (76,9 ± 5,2 Jahre); durchschnittlich wurden 1200 mg Eisen (746 mg bis 1575 mg) pro Patient infundiert. Signifikanter Anstieg von Hamoglobin (p 0,001) und Transferrinsattigung (p < 0,05) in der Gruppe der nephrologischen Patienten; bei den gastroenterologischen Patienten signifikanter Anstieg nur bei Hamoglobin (p < 0,05) und Transferrinsattigung (p < 0,05), jedoch nicht bei Ferritin. In der Gruppe der onkologischen Patienten kam es sowohl bei Hamoglobin als auch bei Ferritin zu einem hoch signifikanten Anstieg (p < 0,0001) und bei der Transferrinsattigung zu einem signifikanten Anstieg (p = 0,02). Mudigkeit, Konzentrationsschwache und Dyspnoe-Symptomatik verbesserten sich in der CKD- und CED-Gruppe. Es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Zusammenfassend lasst sich daraus schliesen, dass der Einsatz von Eisencarboxymaltose auch bei geriatrischen Patienten mit funktionellem Eisenmangel gut vertraglich und effektiv erfolgen kann.