GRUNDLAGEN: Die endoskopische thorakale Sympathektomie (ETS) existiert seit 60 Jahren als effektive Therapie der primaren Hyperhidrose. Nach wie vor gibt es in der medizinischen Welt teils Vorbehalte, teils Unwissen uber die Methode selbst, ihre Erfolgs- und Komplikationsraten sowie Nebenwirkungen. METHODIK: Nach Einfuhrung in die Symptome und Behandlung der primaren Hyperhidrose (konservativ und chirurgisch) werden Operationsmethoden und Langzeitergebnisse der ETS-Operation vorwiegend anhand der Daten aus der eigenen Abteilung prasentiert. ERGEBNISSE: Von 1965–2001 wurden 734 Sympathikotomien (ETS2–4) und bis 2003 weitere 103 Sympathikusblockaden (ESB4) bei Patienten mit primarer palmarer und axillarer Hyperhidrose durchgefuhrt. Die Konversionsrate betrug 0,1 %. Seit Einfuhrung der Video-Thorakoskopie 1991 trat kein postoperatives Horner-Syndrom auf (zuvor 2,2 %), Drainage-pflichtige Pneumothoraces waren in 1,1 % zu verzeichnen. Nach einem medianen Follow-up von 16 Jahren waren 93 % der Extremitaten trocken, 5 % fast trocken und 2 % feucht. Nebenwirkungen traten in Form von kompensatorischem Schwitzen am Stamm (55 % insgesamt, davon 5 % stark) und gustatorischem Schwitzen (33 %) auf. Seit Einfuhrung der limitierten Sympathikusblockade auf Hohe T4 (ESB4) konnte (bei naturgemas kurzer Nachbeobachtungszeit) das kompensatorische Schwitzen auf 8,5 % und das gustatorische Schwitzen auf 2,1 % gesenkt werden. Mit dem postoperativen Ergebnis waren 100 % der Patienten nach ESB4 zufrieden, nach ETS2–4 waren 80 % zufrieden, 14 % teilweise zufrieden und 6 % unzufrieden (meist wegen starken kompensatorischen Schwitzens). SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die ETS-Operation bietet hohe langfristige Erfolgsraten bei niedrigen Komplikationsraten. Patienten sollten uber die zu erwartenden Nebenwirkungen genau aufgeklart werden, fur unzufriedene Patienten mit starkem kompensatorischem Schwitzen besteht nun die Moglichkeit der thorakoskopischen Klip-Entfernung.