Zusammenfassung Hintergrund Die Bestimmung des prozentualen Hörverlusts (pHV) aus dem Tonaudiogramm nach Röser 1973 oder aus dem Sprachaudiogramm nach Boenninghaus und Röser 1973 sind weithin eingesetzte Methoden zur quantitativen Bemessung des Hörvermögens. Die Bestimmung von pHV aus ton- und sprachaudiometrischen Befunden im Rahmen der postoperativen Evaluation von Hörsystemen ist bisher nicht üblich. Bei Durchführung aller empfohlenen audiologischen Leistungen nach der Indikation für ein Cochleaimplantat (CI) liegen alle nötigen Messwerte zur Bestimmung des pHV aus der Hörfeldskalierung (pHVKLS) und aus dem Sprachaudiogramm (pHVFB) vor. Ziel der Arbeit Die Parameter pHVKLS and pVHFB sollen vorgestellt und anhand von Daten aus der klinischen Routine berechnet werden. Dadurch soll die prinzipielle Verwendbarkeit für die Bewertung des Ergebnisses einer CI-Versorgung evaluiert werden. Material und Methoden Retrospektive Auswertung der Daten von 66 CI-Versorgungen an einer Universitätsklinik. Kalkulation des prozentualen Hörverlusts pHV aus dem numerischen Skalenwert 5 CU der kategorialen Lautskalierung (pHVKLS) bzw. aus dem Freiburger Sprachtest im freien Schallfeld mit CI (pHVFB). Ergebnisse Während die Werte des pHVKLS eine geringe Streuung aufweisen, zeigt pHVFB eine größere, aber über der Zeit abnehmende Streuung. Außerdem zeigt sich eine Konvergenz der mittleren pHV ab dem Zeitpunkt der CI-Erstanpassung. Die Differenz aus pHVFB und pHVKLS ergibt mit statistischer Signifikanz positive Werte. Schlussfolgerung Die Bestimmung des pHV aus der kategorialen Lautheitsskalierung bzw. aus dem Freiburger Sprachtest ist in der klinischen Routine möglich. Eine Korrelation der Differenz aus pHVFB und pHVKLS mit dem Erfolg der CI-Versorgung erscheint plausibel.