Bedeutung der Tumorzytogenetik in der Tumordiagnostik
- Resource Type
- Article
- Authors
- Wenzel, Friedel; Röthlisberger, Benno
- Source
- Therapeutische Umschau; September 2008, Vol. 65 Issue: 9 p473-480, 8p
- Subject
- Language
- ISSN
- 00405930
Tumorerkrankungen werden meist durch erworbene genetische Veränderungen verursacht. Seit einem halben Jahrhundert beschäftigt sich die klassische Tumorzytogenetik mit dem Nachweis von lichtmikroskopisch erkennbaren Chromosomenanomalien bei hämatologischen Neoplasien und in deutlich geringerem Ausmaß auch bei soliden Tumoren. Ganz generell kann festgehalten werden, dass die Bedeutung von genetischen Faktoren zur Klassifikation von Tumoren stetig zunimmt. Dabei werden vor allem bei hämatologischen Neoplasien neben den «klassischen» zytogenetischen Parametern zunehmend neu auch molekulargenetische Faktoren berücksichtigt. Für die Routineuntersuchung von soliden Tumoren spielt die konventionelle Zytogenetik aufgrund technischer und analytischer Probleme kaum eine Rolle. Hingegen werden bekannte Chromosomenaberrationen zunehmend mittels Fluoreszenz-in-situ Hybridisierung (FISH) oder mittels molekulargenetischer Methoden gesucht. In Zukunft werden auch Microarray-basierte Methoden in der Diagnostik von Tumoren zunehmend an Bedeutung gewinnen.