Hintergrund: Beim Keratokonus (KK) kommt es zu einer progredienten Verformung und Ausdünnung der Hornhaut (HH). Im Gegensatz zu Scheimpflug-basierten Untersuchungen ist es mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) möglich, die einzelnen Hornhautschichten separat präzise zu vermessen, sodass getrennte Analysen von Hornhautepithel- und Hornhautstromadicke möglich sind. Ziel der Arbeit: Ziel dieser Arbeit ist es, die HH-Epitheldicke, gemessen mittels OCT, bei KK-Patienten im Vergleich mit der HH-Epitheldicke bei gesunden Probanden zu analysieren und den diagnostischen Wert der dargestellten Veränderungen zur evaluieren. Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 125 Augen von Patienten mit KK und 140 Augen von gesunden Probanden eingeschlossen. Messungen der Hornhaut erfolgten mittels OCT (Optovue, XR-Avanti, Fremont, CA, USA). Es wurden die HH-Stromadicke und die HH-Epitheldicke in unterschiedlichen Lokalisationen gemessen und analysiert. Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der Stroma- und der Epitheldickenmessung. Vier der abgeleiteten Epitheldickenparameter zeigten eine gute Trennschärfe zwischen gesunden Kontrollen und Keratokonuspatienten („area under the curve“ in der Receiver-operating-characteristic-Analyse > 0,7). Diskussion: Patienten mit KK zeigen eine veränderte Epitheldicke im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Hieraus abgeleitete berechnete Parameter, basierend auf der HH-Epitheldicke, können gut zwischen KK und gesunder HH unterscheiden.