Zusammenfassung: Hintergrund: Die ästhetische Brustvergrößerung ist aktuell die am häufigsten durchgeführte ästhetische Operation weltweit. Dementsprechend hoch ist somit auch die Prävalenz der Brustimplantatträgerinnen und folglich steigend auch die Nachfrage nach einer solide ausgebauten und flächendeckenden Nachbetreuung sowie dementsprechendes Know-how im Langzeitkomplikationsmanagement. Im Lauf der Jahre können für Brustimplantatträgerinnen Probleme auftauchen, bei denen in vielen Fällen eine definitive Implantatentfernung die beste Lösung für die Patientin ist. Die Autoren dieser Arbeit wurden in der letzten Zeit auch immer häufiger mit einer unspezifischen Problematik der sog. „breast implant disease" (BID, Synonym: „breast implant illness") konfrontiert, bei der die Brustimplantatentfernung die Therapie der Wahl ist. Ziel der Arbeit: Aufzeigen und Analyse möglicher Probleme und Problemlösungen im Rahmen der Implantatentfernung. Spezifische Patientenanalyse bezogen auf Brustform, Habitus und Ableitung der daraus resultierenden technischen Möglichkeiten, ein postoperativ ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Evaluierung unseres eigenen Patientengutes hinsichtlich dieser Überlegungen. Patienten und Methoden: Evaluation und Einschluss aller Patientinnen, welche sich nach ästhetischer Mammaaugmentation einer Implantatexplantation an unserer Abteilung unterzogen haben. Die Datenerfassung erfolgte über einen Zeitraum von 3,5 Jahren. Je nach Befund erfolgte in der gleichen Sitzung eine Straffung, ein Lipofilling, eine Kombination beider Verfahren oder keine weitere Veränderung der Brust. Es erfolgte die Auswertung der demografischen, implantatspezifischen, operativen und postoperativen Daten sowie zusätzlich eine Befragung der eingeschlossenen Patientinnen. Ergebnisse: Es zeigte sich ein Trend hinsichtlich etwas zufriedenerer Patientinnen bei weniger invasivem Operationsverfahren (reine Explantation oder mit zeitgleichem Lipofilling vs. Explantation und Mastopexie ± Lipofilling; 1,8 vs. 2,0 bzw. 2,6, p = 0,198). Bei vorliegender Implantatruptur fiel die durchschnittliche Benotung etwas besser aus als in der Vergleichsgruppe ohne Implantatruptur mit 1,55 zu 2,17 (p = 0,053). Insgesamt zeigte sich bei allen verwendeten Verfahren eine hohe Patientenzufriedenheit. Konklusion: Es gibt implantatassoziierte Problematiken, bei denen die Patientinnen über eine Implantatentfernung nachdenken und diesbezüglich einen Arzt konsultieren. Genau dieses Patientengut profitiert dann auch von der Implantatentfernung. Simultane Lipoaugmentation und Straffung der Brust sind gute Techniken, um dennoch ein optisch zufriedenstellendes Ergebnis für die Patientin zu erreichen. [ABSTRACT FROM AUTHOR]