Nach zehn Jahren Pionierarbeit mit der Entwicklung digitaler Luftbildkameras begann in 2006 das Projekt CAMv2 des IGN zur Erneuerung des damals aktuellen Systems, welches seit 1996 für Forschungsanwendungen in mehr als sechs verschiedenen Konfigurationen eingesetzt worden war, und das seit 2003 in der Produktion in einer Version mit vier Farbkanälen genutzt wurde. Auch das neue System ist sehr modular aufgebaut, was Kombinationen mehrerer 'Basiskomponenten' erlaubt, die jeweils aus einem digitalen Kamerakopf, einer Speicher- und einer Kontrolleinheit bestehen. Der neue Kamerakopf wurde um den Kodak KAF-39 000, 39-Megapixel Flächensensor (7216 × 5412 Pixel) gebaut. Das System ist sehr vielseitig, dank der Möglichkeit mehr als zehn verschiedene Objektive (von 35 mm bis zu 180 mm Brennweite) und austauschbaren Spektralfiltern einzusetzen. Die mechanischen und elektronischen Komponenten wurden in der Größe so reduziert, dass viele verschiedene Konfigurationen, einschließlich Mehrkopfsystemen, auf einer stabilisierten Plattform möglich sind. Die Kombination der Kameraköpfe, Kontroll- und Speichereinheiten erlaubt eine Bildrate von 1 Bild/2 s mit redundanter und von 1 Bild/1 s ohne redundante Speicherung. Damit kann eine minimale Bildenpixelauflösung (GSD) von ca. 9 cm bei 60%Überdeckung und einer Fluggeschwindigkeit von 100 m/s erreicht werden. Für die neue Kamera mussten auch die bestehenden Justierungs- und Kalibrierprozesse verbessert werden. Im Sommer 2009 wurden drei Systeme zur Erfassung von Farbbildern für die Produktion am IGN eingesetzt, wobei jedes System aus einer 4-Kopfkamera (RGB und NIR) im Nadirmodus bestand. Im Januar 2009 wurde eine 8-Kopfkamerakonfiguration getestet, um 155-Megapixel pan-geschärfte Bilddaten mit einem Pan-Schärfungsverhältnis von 2 × 2, und einer endgültigen Schwadbreite von ca. 14 400 Pixel zu erzeugen. Damals benötigte diese Konfiguration noch zwei Öffnungen im Flugzeug, ist jetzt aber auf einer einzelnen, größeren Plattform installiert. [ABSTRACT FROM AUTHOR]