Merkmale der Futtereffizienz sind züchterisch von Interesse, weil Futterkosten ein wesentlicher betriebswirtschaftlicher Faktor sind und Emissionen von Treibhausgasen und Nährstoffverluste in die Umwelt gesenkt werden sollen. Im Rahmen des österreichischen Projektes „Efficient Cow” wurde der Ansatz gewählt, den Nutzen von indirekten Futtereffizienzmerkmalen, die unter Feldbedingungen erfasst werden können, zu evaluieren. Es wurden neben energiekorrigierter Milch, Lebendmasse, Trockenmasseaufnahme und Gesamtenergieaufnahme, die Effizienzparameter Lebendmasse-, Futter- und Energieeffizienz aber auch deren Zusammenhang mit der Mobilisierung untersucht. Es wurde gezeigt, dass mit den beiden Merkmalen energiekorrigierter Milch und Lebendmasse die Futtereffizienz in der Praxis mit relativ hoher Genauigkeit geschätzt werden könnte. Da es in der Routine ohne neue Möglichkeiten der Automatisierung nicht realistisch ist, Lebendmassedaten von Tieren regelmäßig zu erheben, wurden Modelle zur Lebendmasseschätzung entwickelt. Die beiden Modelle, die Brust- und Bauchumfang (und Hüftbreite) berücksichtigen, waren am genauesten. Die Ergebnisse zeigen auch den negativen genetischen Zusammenhang von Futtereffizienz zu Mobilisierung und dass es wichtig ist, Informationen zur Mobilisierung bei Zucht auf Futtereffizienz zu berücksichtigen. In Zukunft wird erwartet, dass mit dem Einsatz von Sensoren, Fütterungsrobotern und weiteren automatisierten Möglichkeiten mehr Informationen zu Futteraufnahme, Wiederkauaktivität und Mobilisierung zur Verfügung stehen und züchterisch genutzt werden können. [ABSTRACT FROM AUTHOR]