Zusammenfassung: Hintergrund: Die nach einer peripheren Nervenverletzungen entstehenden funktionellen Defizite bedeuten für die betroffenen Patienten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Jedoch sind Eingriffe am verletzten Nerv nicht immer möglich oder zielführend. Motorische Ersatzoperationen stellen in diesem Fall eine sinnvolle Option zur funktionellen Rekonstruktion dar. Fragestellung: Übersicht über die gängigsten sekundären operativen Verfahren zur funktionellen Rekonstruktion nach Verletzungen peripherer Nerven. Material und Methoden: Darstellung und Diskussion der gängigsten sekundären operativen Verfahren mit Schwerpunkt auf Sehnentransfers. Veranschaulichung der primär zu rekonstruierenden Funktionen abhängig von der jeweiligen Nervenläsion. Ergebnisse: Das Grundprinzip sekundärer operativer Verfahren nach Nervenverletzungen ist die Transposition einer gesunden tendomuskulären Einheit zum Ersatz einer verlorenen Funktion, wenn es zum Verlust von Muskeln oder Sehnen gekommen oder ein Eingriff am Nerv nicht erfolgversprechend ist. Durch einen Transfer beugeseitiger Unterarmmuskeln können beispielsweise die Handgelenks‑, Finger- und Daumenextension nach einer Verletzung des N. radialis rekonstruiert werden. Durch die Transposition des M. tibialis posterior kann die Dorsalextension im oberen Sprunggelenk wiederhergestellt werden, um den betroffenen Patienten einen sicheren Gang ohne Orthese zu ermöglichen. Schlussfolgerung: Motorische Ersatzoperationen stellen eine wertvolle Option zur funktionellen Rekonstruktion nach Nervenverletzungen dar. [ABSTRACT FROM AUTHOR]