Zusammenfassung: Dieser Artikel erörtert, dass Richard Wagners Oper Der fliegende Holländer, die als Paradebeispiel für den Todestrieb verstanden werden kann, sich eigentlich mit der Geburt befasst. Slavoj Žižek hat darauf hingewiesen, dass die Oper auffallende Parallelen zu Freuds Jenseits des Lustprinzips (1920) aufweist. Doch tiefere Einblicke in die Oper sind im Lichte der vom dissidenten Psychoanalytiker Otto Rank in Das Trauma der Geburt (1924) entwickelten Theorie zu gewinnen. Eine Analyse der Bilder, die Wagner in seinem Libretto benutzt, verdeutlicht ein ambivalentes Verhältnis zum Mütterlichen: Fantasien in Bezug auf die Vereinigung zwischen Mutter und Kind, auf die Trennung des Kindes von der Mutter durch den Geburtsprozess, und auf die Sehnsucht des Kindes, in den Mutterschoß zurückzukehren. [ABSTRACT FROM AUTHOR]