Zusammenfassung: Anästhesiegase sind potente Treibhausgase, welche nach der klinischen Anwendung an die Atmosphäre abgegeben werden und dort über Jahre verbleiben. Es wird dringend nach Strategien gesucht, die den CO2-Fußabdruck in der Anästhesiologie reduzieren, ohne die Patienten*Innensicherheit zu gefährden. Seit 2020 werden in einigen Anästhesie-Abteilungen Narkosegasabsorbersysteme verwendet, die es ermöglichen, Narkosegase zu sammeln. Dieser Beitrag stellt das Narkosegasabsorbersystem CONTRAfluran™ (ZeoSys Medical GmbH, Luckenwalde, Deutschland) vor und soll einen Überblick über die ersten Erfahrungen von 4 Anästhesie-Abteilungen, die mit dem System in der klinischen Routine arbeiten, liefern. Das CONTRAfluran™-System stellt ein neues Konzept im operativen Setting dar, welches das Potenzial hat, den anästhesiologischen CO2-Fußabdruck zu verringern. Damit die CO2-Äquivalent-Einsparungen adäquat berechnet werden können, sind detailliertere Daten zum Wiederaufarbeitungsprozess und zur Pharmakokinetik der Narkosegase notwendig. Sind den Nutzer*Innen die Besonderheiten in der Handhabung bekannt, ist die Verwendung des CONTRAfluran™-Systems in der klinischen Routine bereits heute problemlos möglich. Die Umsetzung der konkreten Handlungsempfehlungen zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Anästhesiologie und Intensivmedizin, formuliert im Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten (BDA), bleibt für klimafreundliches Handeln essenziell. Weiterführende Forschung wird dringend gefordert. [ABSTRACT FROM AUTHOR]