Die Auswirkungen des Klimawandels auf Schadinsekten sind ein aktuelles Thema für die Forstwirtschaft und Forstwissenschaften. In diesem Beitrag wird die Beziehung zwischen zwei Laubholzschädlingen – dem Schwammspinner (Lymantria dispar L.) und dem Goldafter (Euproctis chrysorrhoea L.) – und den Eichen (Quercus sp.) als Wirtspflanzen untersucht. Eichenwälder bedecken fast ein Drittel der gesamten Waldfläche Serbiens und sind ökologisch sehr wertvoll, aber gleichzeitig auch anfällig, da sie stark von mehreren Primärenschädlingen und Krankheitserregern betroffen sind. Seit 1862 kam es in Serbien zu mehreren extrem großen Ausbrüchen durch den Schwammspinner, bei denen jedes Mal mehr als hunderttausend Hektar Wald vollständig kahlgefreßen wurden, während der Goldafter periodisch aber in viel geringerem Ausmaß auftritt. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen von UV-Strahlung (UVR) und Lufttemperatur auf Schwammspinner und Goldafter in serbischen Wäldern zu untersuchen. Wir haben Simulationen des gekoppelten regionalen Klimamodells EBU-POM (Eta Belgrade University-Princeton Ocean Model) für das A1B-Szenario für den Zeitraum 2001–2030 und verschiedene statistische Methoden verwendet, um die Beziehung zwischen Beobachtungen der Ausbreitung von Schadinsekten und dem Ausmaß der Auswirkungen des Klimawandels zu untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigen (i) Vergrößerung der vom Schwammspinner befallenen Flächen aufgrund seiner Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung im Mai und (ii) eine Höhenausbreitung der Goldafterpopulation bis zu 800–1000 m Seehöhe. Wir konnten zeigen, dass vor Ort erhobene Waldmessungen in Serbien nicht nur stark vom Klimawandel, sondern auch durch Schadinsekten beeinflusst werden. Für zukünftige Forschungen empfehlen wir, weitere Stressfaktoren und andere Absterbephänomene in europäischen Wäldern mittels desselben oder ähnlicher Klimamodelldatensätze zu untersuchen. [ABSTRACT FROM AUTHOR]