Analyse stabiler Isotope belegt Habitataufteilung und Mauserplatztreue bei Tetrao urogallus cantabricus Ein Geschlechtsdimorphismus geht aufgrund von Unterschieden im Nahrungsbedarf oder den Aufnahmeraten häufig mit unterschiedlichen Nahrungsstrategien der Geschlechter einher. Unter den Raufußhühnern weist das Auerhuhn ( Tetrao urogallus) den stärksten Geschlechtsdimorphismus auf, was eine geschlechtsspezifische Ressourcennutzung wahrscheinlich macht. Diese Arbeit behandelt die Variation in der Nahrungszusammensetzung innerhalb einer Population im Zusammenhang mit der Habitatnutzung und setzt dabei den Schwerpunkt auf das unterschiedliche Nahrungsverhalten von Auerhähnen und -hennen. Dazu wurden stabile Isotope in Federn des Kantabrischen Auerhuhns untersucht, einer Population, die reine Nadelwälder am Südrand des Verbreitungsgebietes bewohnt. Federn von Männchen und Weibchen wurden analysiert und anhand der am Fundort vorherrschenden Baumart gruppiert. Die mittleren Isotopenwerte unterschieden sich sowohl zwischen den Geschlechtern als auch zwischen den Waldtypen. Letzteres erklärte den Hauptteil der Isotopenvarianz, was darauf hindeutet, dass die Vögel zur Mauser gezielt bestimmte Waldtypen aufsuchen. Auerhennen nutzten eine breitere Nahrungsnische und zeigten offenbar eine stärkere innergeschlechtliche Variation in der Ressourcennutzung als die Hähne. Diese Geschlechtsunterschiede im Nahrungsspektrum bestätigen die aus früheren Studien bekannte Geschlechtertrennung, die damit zusammenhängt, dass die Weibchen die an Mikrohabitaten reichere Baumgrenzenzone nutzen, während die Männchen hauptsächlich die inneren Waldbereiche aufsuchen. Die Analyse stabiler Isotope erwies sich als gut geeignet für die Untersuchung der geschlechtsspezifischen Einnischung seltener Arten in unwegsamem Gelände, wo direkte Ansätze (z. B. Sichtbeobachtung, Fang und Radiotelemetrie) Problemen verbunden sind. [ABSTRACT FROM AUTHOR]