Hintergrund: Im Rahmen der Kontaktbeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie vom März 2020 wurde zur Aufrechterhaltung der Patientenversorgung eine videobasierte Sprechstunde eingeführt. Als Basis einer kontaktminimierenden Kommunikation wurde diese nach den Maßnahmen fortgeführt. Ziel der Arbeit: Ziel dieser prospektiven Pilotstudie ist die Beurteilung hinsichtlich der Effektivität, der technischen Machbarkeit sowie der Steuerung von Patientenströmen sowohl unter Lockdown-Bedingungen sowie in der Zeit danach. Material und Methoden: Die Auswertung erfolgte vom Beginn des ersten Lockdowns am 16.03.2020 bis zum Stichtag der zweiten einschränkenden Maßnahmen am 14.12.2020. Dokumentiert wurde die Qualität der Verbindungen bezüglich Ton und Bild. Weiterhin wurden die Konsequenzen aus den Gesprächen dokumentiert. Unterschieden wurde hierbei in 4 Kategorien: 1. keine erneute Vorstellung, 2. Wiedervorstellung in der Videosprechstunde, 3. operative Therapie und 4. Vorstellung zur klinischen Untersuchung. Ergebnisse: Es erfolgten 236 Patientenvorstellungen mittels Videosprechstunde. Insgesamt erfolgten 182 (82 %) Gespräche ohne Einschränkungen. Bei 47 (21 %) Konsultationen handelte es sich um Erstvorstellungen. Bei 41 (18 %) Patienten erfolgte keine erneute Vorstellung. Bei 36 (16 %) Patienten wurde eine Wiedervorstellung in der Videosprechstunde geplant, bei 36 (16 %) Patienten erfolgte die direkte Einweisung zur Operation, und bei 105 (47 %) Patienten wurde eine Wiedervorstellung zur klinischen Untersuchung vereinbart. Diskussion: Bei 40 % der Patienten konnte durch den Kontakt in der Videosprechstunde eine definitive Entscheidung gestellt werden. Auf der anderen Seite erfolgte bei 47 % der Patienten eine Vorstellung zur klinischen Untersuchung. Die Videosprechstunde ist eine sehr nützliche Maßnahme, um Patientenaufkommen zu leiten und den direkten Arzt-Patient-Kontakt sichtbar zu unterstützten.