An Festkörper/Eis‐Grenzflächen bildet sich bereits bei Temperaturen unterhalb des Volumenschmelzpunkts bei 0 °C eine grenzflächeninduzierte Schmelzschicht. Die strukturellen und dynamischen Eigenschaften innerhalb der Schmelzschicht sind Gegenstand intensiver Diskussionen. Hier wurde der Diffusionskoeffizient Dt von Wasser in Eis/Tonmineral‐Nanokompositen mit quasielastischer Neutronenstreuung bestimmt. Proben aus hydrophilem Vermikulit mit negativer Oberflächenladung, ungeladenem hydrophilem Kaolin und hydrophoberem Talk dienen als Modellsysteme für Permafrost. Unterhalb des Volumenschmelzpunkts nimmt Dt rasch ab; unter −4 °C werden Plateauwerte erreicht. Bei diesen Temperaturen ist Dt in der Schmelzschicht um bis zu einen Faktor 2 im Vergleich zu unterkühltem Wasser reduziert. In Proben aus geladenem Vermikulit wurde die geringste Wassermobilität beobachtet, gefolgt von Kaolin und dem hydrophoberen Talk. Diese Befunde werden durch die intermolekularen Wechselwirkungen von Wasser mit den verschiedenen Mineraloberflächen sowie die Anreicherung der "Low‐Density Liquid Water"(LDL)‐Wasserkomponente an Grenzflächen erklärt. [ABSTRACT FROM AUTHOR]